Königsteiner SPD zur Verkehrsführung am Kapuzinerplatz
Mit der Mehrheit der ALK- und FDP-Stimmen wurde der Verkehrsversuch in der Innenstadt gestoppt. Gemeinsam stimmten die Vertreter beider Fraktionen dafür, die Testphase der Umkehrung der Busfahrtrichtung zu beenden und damit den alten Zustand mehr oder weniger wiederherzustellen.
Obwohl die beauftragten Planungsexperten in mehreren Gremiensitzungen detailliert ausgeführt hatten, dass nach den gesetzlichen Vorschriften barrierefreie Bushaltestellen in der benötigten Anzahl nicht an der alten Stelle wiederhergestellt werden können, ignorierten beide Parteien den fachlichen Rat.
Auch das Votum des Bau-Ausschusses mit den ALK- und FDP-Vertretern, der eine Fortführung des eingeschlagenen Weges mit Mehrheit empfohlen hatte, wurde nicht berücksichtigt.
Mehrere Gesichtspunkte hätten für die Fortführung des Versuchs gesprochen. So waren bislang noch nicht alle relevanten Testszenarien in der Erprobung, insbesondere die Auswirkungen winterlicher Straßenverhältnisse. Aus Kostengründen konnte die bauliche Änderung an der Ecke Adelheidstraße/Klosterstraße nicht für den Test umgesetzt werden; damit entstand aber ein falscher Eindruck bezüglich der Platzverhältnisse und des Verkehrsflusses. Manche anderen Anregungen und Änderungsempfehlungen hätten in den laufenden Testbetrieb aber aufgenommen werden und geprüft werden können. Solche Änderungsempfehlungen zur Testphase hatten auch die Sozialdemokraten, so die SPD-Vorsitzende Tina Blome. Aber jetzt einen fachlich nicht möglichen Rückbau zu fordern und so die mehrjährige Diskussion „Verkehr Stadtmitte“ wieder auf Anfang zu setzen, ist unprofessionell.
Am vergangenen Samstag haben sich Bürgerinnen und Bürger am Stand bei der SPD gemeldet und ihren Unmut darüber bekundet, dass die positiven Aspekte der Versuchsphase damit wieder abgeräumt werden. Ein Bürger brachte es auf den Punkt: „Endlich mal eine Haltestelle, die auch wirklich eine Haltestelle ist.“ Vielfach wurde daran Kritik geübt, dass das Beharren am Bestehenden so stark ausgeprägt ist, dass neue Wege nicht einmal im Test gewagt werden. Trotz der Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Zustand des Platzes – Stichwort: unzureichende Aufenthaltsqualität – wird von FDP und ALK der Aufbruch zu neuen Ufern nicht einmal mehr versucht.
Den Sozialdemokraten vermittelt sich der Eindruck, dass sich einige Parteien sehr frühzeitig für den kommenden Bürgermeister-Wahlkampf profilieren wollen. Der Sache ist damit nicht gedient.