Dienst am Nächsten macht keine Pause (Taunus Zeitung)

Veröffentlicht am 27.12.2010 in Presse

Sozialdemokraten beschenken die, für die Weihnachten ein Werktag ist

Der Besuch der Königsteiner SPD bei denen, die an Weihnachten arbeiten müssen, hat Tradition. Da machten die Genossen auch heuer keine Ausnahme. Ein SPD-Duett machte sich auf den Weg.

Von Jutta Badina

Sie geben Sicherheit und Schutz, sie leisten Erste Hilfe, sind für Gesundheit oder Pflege zuständig. Polizeibeamte, Rettungsdienstmitarbeiter, Ärzte und Pflegepersonal gehören zu den Berufsgruppen, für die ein freies Wochenende oder zusammenhängende Feiertage ein «Luxusgut» sind.

Auch an den Weihnachtsfeiertagen waren Mitarbeiter der Polizeistation Königstein, der DRK-Rettungswache, des Haus Raphael, des Ärztlichen Notdienstes und des St. Josef-Hospitals «ganz normal im Einsatz». Selbstverständlich ist das nicht.

Cordula Jacubowsky und Marco Abbé vom Vorstand der SPD waren deshalb am ersten Weihnachtsfeiertag unterwegs um mit einer kleinen Aufmerksamkeit sich zumindest bei einigen derer zu bedanken, die nicht im Kreise ihrer Familien feiern konnten. Eine Tüte mit Kaffee und Gebäck sollte den Arbeitstag ein wenig versüßen.

«Wir erreichen ja nur einen kleinen Teil derer, die arbeiten müssen, aber ich mache diese Tour jedes Jahr wieder gerne», erzählte Cordula Jacubowsky. Es sei für sie immer wieder schön zu sehen, dass sich die Beschenkten darüber freuen, dass an sie gedacht wird. Doch mit dem gutgemeinten Einsatz stoßen die beiden engagierten SPD-Mitglieder auch an ihre Grenzen. Zum Beispiel bei der Polizei. Die Beamten gehören nunmal zum öffentlichen Dienst. Jede Form von Geschenk könnte da schon als Bestechungsversuch ausgelegt werden.

«Wir dürfen nur Geschenke bis zu einem Wert von 5 Euro annehmen und es müssen Geschenke sein, die der Allgemeinheit, das heißt, dem gesamten Personal zur Verfügung gestellt werden können», erklärte Dienstgruppenleiter Jörg Glasner den Hintergrund.

Nett fand der Hauptkommissar die Aktion trotzdem und lud Cordula Jacubowsky und Marco Abbé kurzerhand auf einen Kaffee ein. Rund eineinhalb Stunden nahmen sich «beide Parteien» dann Zeit für ein intensives Gespräch über «Polizeiausbildung, Schichtarbeit, Winterreifenverordnung und Verkehrsvergehen».

Ruhiger Dienst

«Wir sind in einem ganz normalen Schichtrhythmus», so Jörg Glasner. «Da spielt es keine Rolle, ob man Familie zu Hause hat oder nicht.» Der Dienst seiner Gruppe verläuft nach seinen Angaben «eher ruhig». Zur Entlastung der Königsteiner Beamten, die auch für den großen Feldberg zuständig sind, waren hoch oben die freiwilligen Helfer der Verkehrswacht unterwegs. Glasner: «Wir wissen ja nicht, wie sich ein Dienst gestaltet und an Wochenenden oder Feiertagen ist das Besucheraufkommen auf dem Feldberg schon sehr groß. Wir sind für die Unterstützung der Verkehrswacht wirklich dankbar.»

Während es bei der Polizei noch recht beschaulich zuging, waren in der Zeit von 9 bis 13 Uhr die beiden DRK-Sanitäter Michael Wator und Maximilian Fiedler bereits mit dem «kleinen Wagen» vier Mal im Einsatz. Und auch als das SPD-Duo eintrifft, sind die beiden Kollegen, die auf dem Rettungswagen sitzen, bereits wieder unterwegs. «Wir sind mit vier Personen im Tagdienst besetzt. Im Nachtdienst sind es zwei», so Fiedler. Die Zeit für einen Kaffee vor dem nächsten Einsatz käme jetzt für beide Sanitäter «gut».

Während Michael Wator und Maximilian Fiedler mit Cordula Jacubowsky und Marco Abbé plaudern, richten sie das Fahrzeug schon wieder für den nächsten Einsatz her. «Nicht böse sein, aber es kann gleich wieder was sein und dann müssen wir wieder los.»

Während Polizeibeamte und Rettungsdienstmitarbeiter ständig den «Notruf» im Kopf haben müssen, geht es im Haus Raphael und dem St. Josef-Krankenhaus an den Feiertagen eher um die Gestaltung der «normalen» Tagespflege.

Trotzdem muss auch diese, für diejenigen, die sie benötigen, gewährleistet sein. Im Haus Raphael nehmen die beiden Schwestern des Ordens des Heiligen Johannes von Gott, Schwester Agnes und Schwester Liza, die Gaben stellvertretend für ihre Kolleginnen entgegen. «Ich habe extra milden Kaffee in die Tüte gepackt, damit auch die Senioren ein Tässchen mittrinken können», plaudert Cordula Jacubowsky lächelnd. Dafür spenden die Schwestern den beiden SPD-Mitgliedern zum Abschied auch gerne «Gottes Segen».

 

Dabei sein

Instagram   Facebook 

Dafür trete ich ein.

Arbeitsgemeinschaft Selbständige

Jusos Hochtaunus